Naviconvex Katzenlaufrad XXL im Test 2025: Mein ehrliches Fazit
Jochen GererstorferCoco sitzt auf der Kartonverpackung wie eine Königin, während Sophie mit Inbus-Schlüssel und Schrauben jongliert. Das Naviconvex Katzenlaufrad XXL liegt in Einzelteilen vor uns – Holz, Teppich, TPE-Rollen. Es riecht nach frischem MDF und Abenteuer. Noch ahnt Coco nicht, dass dieses Rad ihr neues Fitnessstudio wird.
Wenn Neugier und Muskelkater aufeinandertreffen
Katzen und Bewegung, das ist ein Kapitel für sich. Die meisten Wohnungskatzen verschlafen 16 Stunden am Tag, strecken sich, drehen sich, schlafen weiter. Aber Bengal-Katzen? Die haben Hummeln im Fell. Coco ist sechs Monate alt und jagt alles, was sich bewegt – inklusive meiner Füße. Als mir das Naviconvex Katzenlaufrad XXL über den Weg lief, dachte ich: Das ist perfekt.
Der Hersteller verspricht Stabilität, Laufruhe und Design, das sich ins Wohnzimmer einfügt. XXL klingt groß. Und das ist es: 135 cm Durchmesser, 24 kg Gewicht. Ein echtes Möbelstück.
Sophie, meine Tochter, beschließt, das Ding alleine aufzubauen. Sie liest die Anleitung, legt Schrauben aus, scannt den QR-Code zum Video. Ich mache Fotos, während Coco begeistert das Verpackungsmaterial zerlegt. Nach knapp zwei Stunden steht das Rad.
„Papa, guck, das läuft echt leise!“, ruft sie. Ich nicke. Für ein 1,35-Meter-Holzrad ist das beeindruckend ruhig.
Der Moment, in dem Coco losläuft

Der Teppich im Inneren ist grau und weich, mit Klett befestigt. Coco schnuppert, klettert, tastet sich vor. Erst vorsichtig, dann mutiger. Ein Pfotenschritt, dann zwei, dann rollt das Rad langsam an.
Es ist dieser Moment, in dem du realisierst: Katzen sind geborene Athletinnen. Coco läuft, stoppt, schaut, läuft wieder. Das Rad rollt frei, aber nicht unkontrolliert. Wenn sie aufhört, bremst es durch ihr Eigengewicht sanft ab. Keine Angst, kein Kippen.
Die ersten Tage laufen wir gemeinsam. Ich locke sie mit einem Spielzeug, lobe sie, wenn sie sich traut. Nach einer Woche springt sie selbst hinein. Jetzt, drei Wochen später, nutzt sie es täglich – manchmal um Mitternacht, wenn die Wohnung still ist und nur das sanfte Rollen des Rads zu hören ist.
Warum Größe bei Katzenfitness zählt
Viele denken: „So ein Rad ist doch übertrieben.“ Stimmt teilweise. Für faule Stubentiger ist es Luxus, für eine Bengal wie Coco ist es Notwendigkeit. Der Unterschied zwischen einem L- und einem XXL-Rad ist nicht kosmetisch, sondern funktional.
| Größe | Durchmesser | Geeignet für | Laufverhalten |
|---|---|---|---|
| L | 100 cm | normale Hauskatzen | langsamere Bewegungen |
| XL | 115 cm | große Rassen wie Bengal, Maine Coon | natürliches Sprintverhalten |
| XXL | 135 cm | Mehrkatzenhaushalte | mehrere Katzen gleichzeitig |
Der größere Durchmesser sorgt dafür, dass die Wirbelsäule der Katze beim Laufen nicht überstreckt wird. Ein zu kleines Rad wirkt wie ein Hamsterrad – unnatürlich, unbequem, sogar gefährlich.
Hier hat Naviconvex alles richtig gemacht. Der Laufwinkel ist flach, der Bewegungsablauf wirkt fließend. Coco läuft wie in freier Wildbahn.
Was wirklich stimmt – und was übertrieben ist

Online liest man viel: „Das Rad ist laut“, „die Montage ist kompliziert“, „es eiert“. Einige Punkte sind nicht aus der Luft gegriffen, aber relativierbar.
Lautstärke: Ohne Teppich drunter ist das Holz auf Parkett tatsächlich hörbar. Eine einfache Anti-Vibrationsmatte reduziert den Schall erheblich. Seit wir eine druntergelegt haben, hört man fast nichts mehr.

Montage: Sophie hat es geschafft, also kann’s nicht so schlimm sein. Ja, viele Schrauben, aber alles beschriftet und passgenau. Wer einen Akkuschrauber nutzt, spart Zeit.
Eiern: Unser Rad läuft gerade. Wenn es wackelt, liegt es oft an einer leicht schiefen Montage oder unebenen Böden. Der Hersteller empfiehlt, die Basis und Scheibe exakt auszurichten – das war goldrichtig.
Bewegung ist mehr als Muskelarbeit
Das Katzenlaufrad ist kein Fitnessgerät, es ist ein Ritual. Coco hat gelernt, dass Laufen Spaß macht. Sie rennt, schnauft, rollt sich im Teppich, ruht, rennt wieder. Bewegung als Spiel – das ist ihr Yoga.
Eine treffende Analogie? Denk an ein Laufband mit Seele. Kein monotones Sportgerät, sondern ein Spielplatz für Instinkt.
Eine Studie des National Center for Biotechnology Information (NCBI, 2022) zeigte, dass regelmäßige Bewegung bei Wohnungskatzen Stress reduziert und Aggressionen verringert. Coco bestätigt das täglich. Sie ist ausgeglichener, verschmuster und weniger zerstörerisch. Mein Sofa dankt es ihr.
Für wen das Katzenlaufrad Sinn ergibt
Das Naviconvex-Rad ist kein Dekoartikel. Es braucht Platz, Geduld und einen lernfreudigen Stubentiger. Es lohnt sich für:
-
Aktive Katzenrassen (Bengal, Savannah, Abessinier, Maine Coon)
-
Mehrkatzenhaushalte mit unterschiedlichem Bewegungsdrang
-
Wohnungskatzen, die kaum Freigang haben
-
Besitzer:innen, die bereit sind, mitzutrainieren
Nicht ideal ist es, wenn:
-
die Katze älter oder sehr ruhig ist
-
du kaum Platz hast (135 cm Durchmesser sind kein Spielzeug)
-
du absolute Geräuschlosigkeit erwartest
Die 5 Dinge, die ich gelernt habe
-
Katzen lernen durch Nachahmung. Coco läuft öfter, wenn wir daneben sitzen.
-
Teppich reinigen ist leicht – einfach abziehen, absaugen, fertig.
-
Das Rad braucht regelmäßige Kontrolle: Schrauben nachziehen, Rollen prüfen.
-
Training ist alles: Geduld zahlt sich aus.
-
XXL ist die richtige Größe, auch wenn sie anfangs überdimensioniert wirkt.
Coco läuft heute drei- bis viermal täglich. Jeweils ein bis zwei Minuten, danach legt sie sich hinein und döst.
Was bleibt, wenn das Rad stillsteht
Wenn ich nachts aufwache und das sanfte Rollen höre, weiß ich: Coco trainiert wieder. Dieses Katzenlaufrad hat mehr verändert, als ich erwartet hatte. Es hat Routine in Bewegung verwandelt.
Sophie sagt, das Rad sei „Cocos Fitness-Instagram“. Und irgendwie stimmt das. Es ist ihr Ort, an dem sie glänzt, rennt, frei ist – mitten im Wohnzimmer.
Wer also überlegt, ein Katzenlaufrad zu kaufen, sollte nicht fragen, ob es das Richtige für die Katze ist. Sondern, ob man bereit ist, mitzudenken, zuzuschauen, mitzufiebern.
Coco läuft, ich schreibe. Und irgendwo dazwischen liegt die Erkenntnis: Auch eine Katze kann uns zeigen, dass Bewegung keine Pflicht ist, sondern pure Lebensfreude.
Handlungsimpulse für dich:
-
Prüfe, ob du genug Platz für ein XXL-Modell hast.
-
Ich glaube, für die meisten genügt das XL-Model.
-
Starte das Training mit kurzen, spielerischen Einheiten.
-
Verwende eine Anti-Vibrationsmatte für leisen Betrieb.
-
Schleife Kanten vor der Nutzung ab.
-
Mach Fotos oder Videos – Katzenmotivation funktioniert über Aufmerksamkeit.
Vielleicht schaust du dann eines Nachts auch auf dein Wohnzimmer, hörst ein leises Rollen und denkst: So klingt Zufriedenheit auf vier Pfoten.
Vielleicht ist auch mein Artikel zum Katzenbett interessant für dich.



