
Nachhaltig leben mit Katze: 7 Tipps für umweltbewusste Katzenhalter
Als ich vor drei Jahren meine beiden Stubentiger Coco und Ema adoptierte, wurde mir schnell klar: Nachhaltig leben mit Katze ist gar nicht so einfach, wie ich anfangs dachte. Zwischen Katzenstreu-Bergen, Futterverpackungen und dem zigsten Spielzeug-Kauf fragte ich mich: Geht das nicht auch umweltfreundlicher?
Die gute Nachricht: Ja, es geht! Nach vielen Experimenten, Recherchen und dem ein oder anderen Fehlkauf habe ich meinen Weg zu einer nachhaltigeren Katzenhaltung gefunden. Heute teile ich meine besten Erkenntnisse mit dir – von praktischen Alltagstipps bis zu cleveren DIY-Ideen, die nicht nur der Umwelt, sondern auch deinem Geldbeutel guttun.
Nachhaltige Ernährung: So habe ich den Futter-Wahnsinn reduziert

Tipp 1: Regional und bio statt Massenware
Meine erste große Veränderung betraf das Futter. Statt der üblichen Supermarkt-Dosen bin ich auf regionale Bio-Futtermarken umgestiegen. Ja, ich gebe zu – anfangs war ich skeptisch. Würden meine verwöhnten Fellnasen das überhaupt anrühren? Die Überraschung: Sie lieben es!
Ich kaufe jetzt hauptsächlich bei einem lokalen Hersteller, der nur 30 Kilometer entfernt produziert. Die Zutaten stammen aus der Region, die Verpackungen sind recyclebar, und ich spare mir lange Transportwege. Pro-Tipp: Viele kleine Manufakturen bieten Probepakete an – perfekt, um herauszufinden, was deine Katze mag.
Tipp 2: Großpackungen und nachfüllbare Behälter
Früher hatte ich ständig kleine Futtertütchen und Dosen im Müll. Heute kaufe ich Trockenfutter in 5-Kilo-Säcken und fülle es in luftdichte Glasbehälter um. Das spart nicht nur Verpackungsmüll, sondern ist auch günstiger. Für Nassfutter habe ich auf größere Dosen umgestellt – statt 85g-Portionen kaufe ich 400g-Dosen und friere portionsweise ein.
Vorher | Nachher | Ersparnis |
---|---|---|
30 kleine Dosen/Monat | 8 große Dosen/Monat | 70% weniger Verpackung |
Wöchentlicher Einkauf | Monatlicher Großeinkauf | Zeit und Benzin |
45€/Monat | 35€/Monat | 10€ gespart |
Das Katzenklo-Dilemma: Meine Lösung für weniger Müll

Tipp 3: Pflanzliche Streu statt Bentonit
Der größte Aha-Moment kam beim Katzenstreu. Wusstest du, dass herkömmliche Klumpstreu aus Bentonit im Tagebau gewonnen wird? Als ich das erfuhr, war für mich klar: Es muss eine Alternative her!
Nach einigen Tests bin ich bei Maisstreu gelandet. Die Umstellung war... interessant. Coco hat sofort begeistert darin gescharrt, Felix brauchte eine Woche Überzeugungsarbeit. Mein Trick: Ich habe anfangs beide Streu-Sorten gemischt und den Anteil der pflanzlichen Streu langsam erhöht.
Bonus: Die gebrauchte Maisstreu kann ich in kleinen Mengen sogar kompostieren! Für alle, die sich für einen minimalistischeren Ansatz interessieren, habe ich übrigens einen tollen Artikel über Katzenpflege minimalistisch gefunden, der weitere praktische Tipps enthält.
Tipp 4: Wiederverwendbare Streumatten und waschbare Unterlagen
Statt Einweg-Unterlagen verwende ich jetzt waschbare Streumatten aus recyceltem Gummi. Die fangen die Streu-Krümel auf, die meine Katzen mit ihren Pfoten aus dem Klo tragen. Einmal pro Woche ab in die Waschmaschine – fertig! Das spart nicht nur Müll, sondern auch Geld. Eine Matte hat mich 25 Euro gekostet und hält seit zwei Jahren.
Spielzeug und Zubehör: Weniger ist mehr
Tipp 5: DIY-Spielzeug aus Alltagsgegenständen
Ich gestehe: Früher war ich ein Spielzeug-Junkie. Jede Woche ein neues Bällchen, eine neue Angel, ein neues Kuscheltier. Bis ich merkte: Meine Katzen spielen am liebsten mit Kartons und Papiertüten!
Heute bastle ich das meiste Spielzeug selbst:
- Fummelbretter aus alten Eierkartons
- Katzenangeln aus Stöcken und Stoffresten
- Intelligenzspielzeug aus Klopapierrollen
- Kratzbäume aus gestapelten Kartons
Das Beste daran? Die selbstgemachten Spielzeuge sind oft die Favoriten meiner Fellnasen. Und wenn sie kaputtgehen, landen sie einfach im Altpapier statt im Restmüll. Apropos Kartons – wenn du auch so fasziniert bist von der magischen Anziehungskraft von Pappschachteln auf Katzen, lies unbedingt den Artikel über Katzen und Kartons.
Tipp 6: Second-Hand und Tauschbörsen nutzen
Kratzbäume, Transportboxen, Näpfe – all das muss nicht neu sein! Ich habe mittlerweile die Hälfte unserer Ausstattung gebraucht gekauft oder getauscht. In Facebook-Gruppen für Katzenhalter gibt es regelmäßig Tauschaktionen. Mein bester Fund: Ein riesiger Kratzbaum für 20 Euro, der neu über 200 Euro gekostet hätte.
Mein Tipp: Desinfiziere Second-Hand-Artikel gründlich mit einer Essig-Wasser-Lösung, bevor du sie verwendest.
Gesundheit und Pflege: Natürlich und nachhaltig
Tipp 7: Natürliche Pflegeprodukte und Hausmittel
Statt chemischer Reiniger verwende ich für die Katzentoilette nur noch Essig und Natron. Das neutralisiert Gerüche genauso gut und ist völlig ungiftig. Für die Fellpflege habe ich auf eine Bürste aus Holz und Naturborsten umgestellt – die hält ewig und ist am Ende komplett kompostierbar.
Bei kleinen Wehwehchen greife ich erst zu bewährten Hausmitteln:
- Kamillentee für gereizte Augen
- Kokosöl für trockene Pfotenballen
- Baldrian zur Beruhigung (in Maßen!)
Natürlich ersetzen diese Tipps keinen Tierarztbesuch bei ernsthaften Problemen! Aber für die alltägliche Pflege funktionieren sie wunderbar.
Mein Fazit nach drei Jahren nachhaltiger Katzenhaltung
Die Umstellung auf eine nachhaltigere Katzenhaltung war ein Prozess – mit Höhen, Tiefen und der ein oder anderen verschmähten Öko-Alternative. Aber es hat sich gelohnt! Nicht nur mein ökologischer Fußabdruck ist kleiner geworden, ich spare auch etwa 30 Euro im Monat und habe das gute Gefühl, meinen Beitrag zu leisten.
Das Wichtigste, was ich gelernt habe: Perfektion ist nicht das Ziel. Jeder kleine Schritt zählt. Vielleicht startest du mit nur einem Tipp aus dieser Liste? Deine Katze wird es dir nicht übelnehmen, wenn du nicht alles auf einmal änderst – im Gegenteil, langsame Veränderungen sind oft leichter zu akzeptieren.
Was sind deine Erfahrungen mit nachhaltiger Katzenhaltung? Hast du weitere Tipps, die ich unbedingt ausprobieren sollte?