
Katzen und Kinder: So werden Fellnasen und Nachwuchs beste Freunde
Als leidenschaftliche Katzenmama und Kaffeeliebhaberin weiß ich genau, wie es ist, wenn man morgens mit einer dampfenden Tasse in der Hand sitzt und die Katze einen mit diesen großen Augen anschaut – als würde sie sagen: "Und was ist mit mir?" Aber was passiert, wenn plötzlich ein kleiner Mensch dazukommt?
Katzen und Kinder: So werden Fellnasen und Nachwuchs beste Freunde – das war eine Frage, die mich lange beschäftigt hat, bevor ich selbst Mutter wurde.
Ich erinnere mich noch genau an den Tag, als ich meiner Katze Coco das erste Mal erklären musste, dass sie bald eine kleine Schwester bekommen würde. Natürlich hat sie mich nur mit diesem typischen "Du spinnst wohl"-Blick angeschaut und ist weitergegangen. Aber im Ernst: Kinder, die mit Haustieren aufwachsen, haben tendenziell eine bessere emotionale Gesundheit, was mit einem erhöhten Einfühlungsvermögen sowie einer besseren kognitiven und sozialen Entwicklung einhergeht.
Das war für mich ein wichtiger Grund, warum ich unbedingt wollte, dass meine Tochter und Princess Coco Freundinnen werden.
Meine ersten Schritte: Die Vorbereitung war alles

Bevor meine kleine Ema zur Welt kam, habe ich angefangen, Coco langsam auf die Veränderungen vorzubereiten. Wie beim Hund sollte auch bei der Katze der Familiengeruch vor der Ankunft des Babys angepasst werden. Benutzte Windeln, Babypuder oder –Creme bereiten die Katze auf die Veränderung vor.
Ich weiß, das klingt erst mal komisch, aber es hat wirklich funktioniert! Coco hat sich schon vor Emas Geburt an den neuen Geruch gewöhnt.
Was ich konkret gemacht habe:
- Babysachen schon Wochen vorher ausgepackt und herumliegen lassen
- Babylotionen und -puder auf meine Hände getan, bevor ich Coco gestreichelt habe
- Das Kinderzimmer zur Tabuzone erklärt (das war der schwierigste Teil!)
- Feste Rituale beibehalten – meine morgendliche Kaffeerunde mit Coco war heilig
Entscheidend ist, der Katze ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln. Dabei helfen feste Rituale und Spielzeiten sowie ausreichend Rückzugsmöglichkeiten.
Ich habe Coco extra einen neuen, super flauschigen Schlafplatz in meinem Büro eingerichtet – weit weg vom geplanten Babyzimmer, aber trotzdem in der Nähe der Familie.
Die ersten Wochen nach Emas Geburt waren... nun ja, chaotisch. Coco war zunächst skeptisch und hat sich oft versteckt. Die meisten Kinder lieben Katzen – andersherum sieht es leider etwas anders aus. Denn gerade Kleinkinder machen vielen Katzen Angst.
Aber ich hatte einen Plan: Immer wenn Ema schlief, habe ich bewusst Zeit mit Coco verbracht. Mein Morgenritual mit Miau wurde zu unserem heiligen Moment – Kaffee, Kuscheln und Katzengespräche.
Die Kleinkindphase: Als Ema mobil wurde
Oh Mann, als Ema anfing zu krabbeln, wurde es richtig spannend! Schon im Kleinkindalter, ab dem zweiten Lebensjahr, beginnt die Beziehung zwischen Kind und Katze. Kinder wollen die Welt entdecken, und dazu gehört auch der Schwanz der Katze, der sich so interessant bewegt.
Ich kann euch sagen, Cocos Schwanz war plötzlich das interessanteste Spielzeug der Welt für Ema!
Meine Rettungsstrategien:
- Klare Regeln aufgestellt: "Sanft streicheln, nicht ziehen!"
- Körpersprache erklärt: "Schau mal, Coco hat ihre Ohren angelegt – das heißt, sie möchte Ruhe"
- Rückzugsorte geschaffen: Jede Katze braucht einen sicheren Ort, an den sie sich zurückziehen kann – besonders in einem lebhaften Haushalt mit Kindern. Ideal sind erhöhte Schlafplätze, Katzentunnel oder geschützte Räume, zu denen Kinder keinen Zutritt haben.
- Positive Verknüpfungen geschaffen: Um positive Verknüpfungen für die Katze zu schaffen, sollten Sie sich gerade dann mit ihr beschäftigen, wenn auch das Baby da ist.
Ich habe Ema schon früh beigebracht, wie man eine Katze richtig streichelt. Zeigen Sie, wie man eine Katze richtig streichelt. Erklären Sie die Körpersprache von Katzen: Fauchen, Knurren, angelegte Ohren und ein peitschender Schwanz bedeuten: Die Katze braucht Abstand.
Es war wie ein kleines Katzenverhaltens-Training für Zweijährige – manchmal frustrierend, aber so wichtig!
Was mir besonders geholfen hat: Ich habe Ema erklärt, dass Coco genau wie sie manchmal müde ist und Ruhe braucht. Erklären Sie Ihrem Kind, dass auch Tiere Ruhe brauchen. Schon mit zwei Jahren beginnen Kinder, sich in andere einzufühlen. Nutzen Sie diesen Entwicklungsschritt und vermitteln Sie Tierliebe.
Das hat wirklich funktioniert – Ema hat angefangen, auf Cocos Bedürfnisse zu achten.
Der Durchbruch: Gemeinsame Rituale entwickeln

Der Wendepunkt kam, als Ema etwa drei Jahre alt war. Plötzlich wollte sie bei allem helfen – auch bei der Katzenpflege! Rituale geben Kindern wie Katzen Sicherheit. Gemeinsame Fütterungszeiten, Kuscheleinheiten (wenn von der Katze gewünscht) oder ruhige Spielzeiten stärken die Bindung. Achte darauf, dass die Katze die Interaktion freiwillig eingeht – Zwang ist tabu.
Unsere neuen Familienrituale:
- Gemeinsame Fütterungszeit: Ema durfte das Futter in Cocos Napf schütten (unter Aufsicht)
- Ruhige Spielzeit: Abends, wenn ich meinen Kaffee trank, spielten Ema und Coco zusammen mit der Federangel
- Kuschelstunden: Coco entschied selbst, wann sie zu uns aufs Sofa kam
- "Katzen-Geschichten": Ich erzählte Ema Geschichten über Cocos Abenteuer
Die Pflege und Verantwortung für eine Katze fördert die emotionale Entwicklung von Kindern. Die Bindung zu einem Haustier lehrt Empathie, Liebe und den respektvollen Umgang mit Lebewesen.
Ich konnte förmlich zusehen, wie Ema empathischer wurde. Sie fing an, auf Cocos Stimmungen zu achten und respektierte ihre Grenzen.
Was mich besonders gerührt hat: Ema hat angefangen, Coco ihre Geheimnisse zu erzählen. Die beiden saßen oft zusammen in Emas Zimmer, und ich hörte sie flüstern: "Coco, heute war ich traurig, weil..." Sie schaffen Gemütlichkeit und entwickeln sogar ein Gespür dafür, wann ihr Besitzer schnurrenden Trost oder Nähe braucht.
Coco schien wirklich zu verstehen und schnurrte beruhigend.
Heute, drei Jahre später, sind Ema und Coco unzertrennlich. Ema (jetzt sechs) weiß genau, wann Coco spielen möchte und wann sie Ruhe benötigt. Je früher ein Kind lernt, mit einer Katze behutsam umzugehen, desto vertrauensvoller wird sie. Im gemeinsamen Spiel lernen Kinder und Katzen einander besser kennen. Beim gemeinsamen Kuscheln, Spielen und Lernen werden aus Spielgefährten oft lebenslange Freunde.
Mein Tipp für alle Kaffee- und Katzenliebhaber da draußen: Habt Geduld! Ziel ist dabei nicht unbedingt, dass Katze und Kind beste Freunde werden – auch wenn dies wünschenswert ist. Für den Anfang ist es schon ein großer Erfolg, wenn beide im selben Raum entspannt ihrem eigenen Tun nachgehen können.
Manchmal braucht es Zeit, aber die Mühe lohnt sich. Und wenn ihr wie ich eure Morgenroutine mit Kaffee und Katze liebt, werdet ihr feststellen, dass Kinder diese Rituale noch schöner machen können.
Übrigens, falls ihr mehr über das Leben einer Katzenmama erfahren möchtet – ich teile dort noch mehr persönliche Geschichten aus unserem chaotischen, aber wundervollen Alltag mit Katze und Kind!
Die wichtigste Lektion, die ich gelernt habe: Katzen und Kinder können wirklich beste Freunde werden, aber nur wenn wir als Erwachsene die Brücke bauen und beiden Seiten die Zeit und den Respekt geben, die sie brauchen. Und ja, manchmal bedeutet das, dass der Kaffee kalt wird – aber dafür bekommt man die schönsten Momente geschenkt.